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Who the Hell is Iris Murdoch?

Zu einer Zeit, als es in der Philosophie mehr als verpönt war, über das Gute und das Schöne nachzudenken, taten sich vier couragierte Frauen in Oxford zusammen und taten genau dies. Inmitten des Zweiten Weltkriegs philosophierten Elizabeth Anscombe, Philippa Foot, Mary Midgley und Iris Murdoch über die Frage nach dem Guten und dem Schönen – und zum großen Missfallen ihrer männlichen Kollegen wagten sie es auch noch, über die Liebe zu sprechen.

Iris Murdoch brachte das Fass zum Überlaufen: Sie meinte, dass Ethik und Ästhetik sogar zusammengehören würden; dass wir also, wenn wir uns dem Schönen widmen, auch auf das Gute stoßen würden. Kunst, Musik, der Anblick der Schönheit der Natur – dies alles nähme Einfluss auf unser moralisches Verhalten. Sie ist die erste, die den heute vieldiskutierten Begriff der Aufmerksamkeit und Achtsamkeit auf das philosophische Parkett hievt. - Eine Theorie, die angesichts der Schrecken des Zweiten Weltkriegs, insbesondere der Shoah, mutig, wenn nicht sogar skurril klingt. Aber nur von dort aus, sagte Murdoch, könne eine neue Zeit beginnen und ein Weg aufgemacht werden zur Liebe. Denn Liebe, schrieb Murdoch, ist eine Form der Aufmerksamkeit, die extrem schwierige Erkenntnis, dass jemand anderer als man selbst real existiert.

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26. April

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